5 Fragen für einen einfachen & nachhaltigen Einkauf von Lebensmittel

farmersmarket

Die unglaubliche Produktauswahl in Supermärkten kann leicht dazu führen, dass ich völlig entscheidungsUNfreudig zwischen den Regalen stehe und nicht weiß was ich kaufen soll. Alles sieht irgendwie gleich aus und jede Verpackung preist andere tolle Vorteile an. Wonach wähle ich meinen Einkauf aus? Preis, Herkunft, Verpackung? Aus Gewohnheit greife ich meistens zu den selben Lebensmittel von den selben Herstellern.

Entscheidungen sind nervenaufreibend. Sobald man in der Früh die Augen aufmacht, fangen die Entscheidungen an. Deshalb versuche ich so viel wie möglich zu vereinfachen, um meine Energie für lustigere Sachen aufzuheben. Doch nach welchen Kriterien kann ich meinen Einkauf möglichst umweltfreundlich gestalten, ohne völlig erschöpft nach einem Entscheidungsmarathon das Geschäft zu verlassen?

Egal, ob im Supermarkt, im Bioladen oder auf dem nächsten Wochenmarkt, diese 5 Fragen helfen mir schnell und leicht zu einer umweltfreundlicheren Entscheidung zu kommen:

Nachhaltig & bewusst einkaufen

Einkaufsliste | Was brauche ich?

Saisonal | Ist es gerade reif?

Regional | Wo wird es geerntet?

Biologisch | Wie wurde es angebaut?

Verpackung | Wie ist es eingepackt?

Die Liste schaut lang aus, aber ist ganz schnell durchgefragt, wenn man einmal vor einer Auswahl steht! Versprochen. Hier ein kleines Beispiel:

Einkaufsliste

Bevor du einkaufen gehst, schreibe dir kurz auf, was du brauchst. Spart dir nicht nur Zeit im Geschäft, sondern verhindert auch Lebensmittelabfälle. Ohne Liste musst du mehr Entscheidungen im Geschäft fällen oder dich (auch oft ganz nett) vom Gusto leiten lassen.

Nehmen wir einmal an, auf deiner Liste steht: Äpfel, Joghurt, Brot, Tomaten.

Saisonal

Du stehst vor dem Obst und hast mindestens vier Sorten Äpfel zur Auswahl. Warum? Sie sind in Saison! Allerdings findest du keine Tomaten. Bevor du spanische, geschmacklose Wasserbälle nimmst, überlege dir doch wozu du die Tomaten verwenden wolltest und ob es nicht ein anderes Gemüse gibt mit dem du sie ersetzen könntest.

Einen praktischen Saisonkalender für Obst und Gemüse findest du hier.

Regional

Die nächste Frage: woher kommen die Äpfel? Pink Lady aus Neuseeland. Nein, danke. In Österreich wachsen so viele verschiedene Apfelsorten, da zahlt es sich wirklich nicht aus, den Import vom anderen Ende der Welt zu unterstützen. Jeder Transportkilometer ist eine Mehrbelastung für die Umwelt.

Das selbe gilt auch für das Joghurt: muss es aus Deutschland oder Irland sein?

Biologisch

Jetzt zur nächsten Frage: biologisch produziert oder nicht? Der Vorteil liegt ganz klar in dem geringen Pestizid- und Medikamentenverbrauch und die reduzierte Belastung während des Anbaus, für den Boden, das Produkt und dann für uns beim Verzehr.

Die Frage ob ein Produkt biologisch angebaut wurde oder nicht, kann man ganz einfach vorwegnehmen, wenn man in einem Biogeschäft oder auf einem Bio-Bauernmarkt einkaufen geht.

Allerdings bedeutet ein Bio-Apfel aus Chile nicht unbedingt eine geringere Umweltbelastung, denn Transport, Verpackung und Lagerung haben genauso Auswirkungen auf die Klimabilanz wie die Produktion.

Je näher die Produktion, desto besser die Bilanz für den Bio-Apfel.

Verpackung

Wie ist der Apfel verpackt? Generell: warum muss der Apfel verpackt sein? Bioprodukte werden verpackt, um nicht aus Versehen mit konventionellen Produkten verwechselt zu werden. Die Plastikfolie um jedes Bio-Einzelstück führt den Umweltgedanken allerdings etwas ad absurdum. Tipp: Bio-Geschäfte haben für gewöhnlich auch loses Obst und Gemüse.

Für Verpackungen ganz generell gilt: je weniger Verpackung, desto besser. Je weniger Plastik, desto umweltfreundlicher.

Obst und Gemüse: einzelne und unverpackte Stücke auswählen, wenn möglich direkt bei der Kassa wiegen lassen (spart den Sticker) und keine dünnen Einwegplastiksackerl nehmen!

Joghurt: wenn möglich eine Glasvariante bevorzugen oder eine größere Verpackungseinheit

Brot: beim Bäcker ohne Verpackung holen oder zumindest Papier statt Plastik wählen

Einkaufstasche: vielleicht hast du daran gedacht, deine eigene mitzunehmen. Wenn nicht: so viel wie geht in deinen Rucksack oder deine Tasche packen und nur im Notfall Papiersackerl kaufen und dann wieder und wieder verwenden. Sonst ist der ökologische Vorteil von Papier nicht gegeben.

Und dann noch die Rechnung an der Kassa: Das Papier ist beschichtet und daher nicht recycelbar. Wenn möglich, darauf verzichten!

#fightingdecisionfatigue

Was ist dir für einen nachhaltigen Lebensmitteleinkauf am wichtigsten?